Nach Verhaftung des Gründers: Telegram möchte jetzt auch private Chats moderieren
T3N 06/09/2024 09:23Die Verhaftung von Telegram-Gründer Pavel Durov Ende August in Frankreich hat für Aufsehen gesorgt. Der Vorwurf lautet: Er würde „kriminelle Aktivitäten auf der Messaging-App ungehindert zulassen“.
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Neue Töne von Durov: „Wir hören die Bedenken“
Der Instant-Messaging-Dienst scheint auf die Verhaftung zu reagieren, denn er hat seine FAQ aktualisiert und dabei das brisante Thema der Moderation privater Chats in den Mittelpunkt gestellt.
Auch Durov selbst schlägt jetzt andere Töne an. In seiner ersten öffentlichen Erklärung seit seiner Verhaftung teilte er via X mit, dass er immer noch verstehe, was in Frankreich vorgefallen sei. „Aber wir hören die Bedenken“, erklärte er.
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Er habe es sich zum persönlichen Ziel gemacht, zu verhindern, dass Kriminelle die Zukunft der Plattform beeinträchtigen. Unternehmerische „Wachstumsschmerzen“ hätten es Kriminellen erleichtert, „unsere Plattform zu missbrauchen“, schrieb er. Durov versprach, die Inhalte auf der Plattform stärker zu moderieren.
Dieser Prozess habe intern schon begonnen, sagte er, „in Kürze“ wolle er weitere Einzelheiten bekannt geben. Das ist eine kommunikative Kehrtwende, denn nach seiner Verhaftung war vom Unternehmen zunächst mitgeteilt worden, er habe „nichts zu verbergen“.
Und es hat sich auch schon etwas verändert, nämlich auf der FAQ-Seite des Unternehmens. Wie The Verge berichtet, lautete dort die Antwort auf die Frage, „Es gibt illegale Inhalte auf Telegram. Wie kann ich sie entfernen?“ bis zum 5. September 2024: „Alle Telegram-Chats und Gruppenchats sind privat unter den Teilnehmern. Wir bearbeiten keine diesbezüglichen Anfragen.“
Wie und ob diese FAQ-Änderung die Fähigkeit von Telegram beeinflusst, auf Anfragen von Strafverfolgungsbehörden zu reagieren, ist laut Techcrunch noch unklar. Die Quintessenz aber lautet: Telegram scheint jetzt auch private Chats moderieren zu wollen. Diese Entwicklung dürfte den Ermittler:innen im Fall Durov gefallen.